Albanische Namen in der Schweizerischen Politik

Herolinda Rexhepi will für die CVP in den Nationalrat

Nicht alle albanischen Politiker, die bei den Nationalratswahlen im Oktober kandidieren, tun dies in der Sozialdemokratischen Partei.

Eine Ausnahme bildet etwa die Kandidatin Herolinda Rexhepi, die sich für die CVP entschied und als Volksvertreterin aus Solothurn für diese auf christlichen Werten gründende Partei kandidieren wird.

Die 22-jährige befasst sich seit drei Jahren mit Politik und entschied sich für die CVP, weil diese eine Partei der Werte sei.

“In erster Linie würde ich hervorheben, dass es eine Volkspartei ist, die auf den Werten der Familie und des Wohlstands in der Gesellschaft gründet. Von allen Programmen, die ich las, war es das Programm der CVP, das mir zusagte”, begründet Herolinda Avdili-Rexhepi ihren Beitritt zur CVP.

Auf die politische Szene in Kosova bezogen, ist es wohl die Linie der LDK, die am meisten mit den Konzepten der CVP übereinstimmt, sagt Herolinda Rexhepi.

“Diese beiden Parteien stimmen sowohl in ihrem Programm wie auch in ihren politischen Konzepten überein, sie stehen rechts, und beide finden sich im Schoss der Volksparteien der EU in Brüssel, wo sie auch registriert und angenommen sind. In jüngster Zeit, konkret am 11. März, wurde eine Gruppe von Parlamentariern der LDK von einer Gruppe von CVP-Parlamentariern und vom CVP-Präsidenten Christophe Darbellay im Bundeshaus empfangen”, berichtet sie über die Beziehungen zwischen der CVP und der kosovarischen LDK.

“Es war ein erfolgreiches Treffen der beiden Parteien auf hohem Niveau. Die beiden Parteien einigten sich, in Zukunft sehr eng miteinander zusammenzuarbeiten. Gleichentags war auch der Stadtpräsident von Delémont in Prishtina und wurde vom kosovarischen Ministerpräsidenten Isa Mustafa empfangen. Auch an diesem Treffen wurde der Bereitschaft zur Intensivierung der Kontakte und zu enger Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung Kosovos Ausdruck gegeben,” erklärte die CVP-Politikerin kosovarischen Ursprungs, Herolinda Rexhepi.

Die Kandidatur von Herolinda Avdili-Rexhepi deutet daraufhin, dass die CVP grosses Vertrauen in die Politikerin mit den kosovarischen Wurzeln besitzt.  Avdili-Rexhepi dankte der CVP für die Chance, sich als ihre Kandidatin im Oktober um einen Sitz im Nationalrat bewerben zu können. “In Zukunft werde ich mich noch mit viel mehr Hingabe einsetzen, und ich werde mich auch noch mehr für das Wohl der CVP engagieren, als eine Partei mit authentischen Werten”, betont Herolinda Rexhepi. Herolinda ist bis jetzt wohl die einzige albanische Kandidatin, der die CVP die Chance für eine Nationalratskandidatur gegeben hat.

“Soweit ich informiert bin, ist die CVP eine Partei der Werte, offen für alle, die ihr politisches Programm annehmen, und die mit ihren Tätigkeiten bis jetzt nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Ich kann es nicht genau sagen, doch ich weiss, dass in der CVP eine ausserordentlich grosse Bereitschaft besteht, sehr eng mit uns und allen andern zusammen zu arbeiten. Ich bin informiert, dass es noch einen weiteren Kandidaten albanischer Herkunft gibt, von St. Gallen, wenn ich nicht irre, Prend Berisha, ich meine für die Kantonsratswahlen”, erklärt die junge albanische Politikerin.

Falls sie im eidgenössischen Parlament einen Sitz erhält, wird Herolinda Rexhepi sich für die Familie, für eine qualitativ hochstehende Schulbildung und für die Integration der ausländischen Bevölkerung in der Schweiz einsetzen. “Ich denke, ich werde eine starke Stimme der Wählerschaft sein, ich werde zu ihr Kontakt halten und mit ihr im Dialog stehen, so dass ihre Anliegen am richtigen Ort ankommen, in diesem Fall im nationalen Parlament. Wir leben in der Schweiz in einem demokratischen Staat mit einer pluralistischen Gesellschaft. Mit echtem Engagement kann viel erreicht werden, da auch genügend Mittel und Geldquellen zur Umsetzung vorhanden sind. Mein Moto wird sein: ‘Leben wir zusammen mit der Familie, mit unseren Kindern, zu Hause, in der Schule und wo immer wir sind, für eine qualitativ hochstehende Bildung und umfassendes Wohlergehen der Familie’ “, beschreibt die CVP-Kandidatin ihre politischen Ziele.

Herolinda Avdili-Rexhepi vertraut stark auf die Unterstützung der Albaner. Mehrere Gründe brachten sie dazu, sich mit Politik zu beschäftigen. “Ich bin von der CVP aufgestellt und werde allen Schweizer Bürgerinnen und Bürgern dienen, ohne Unterschied der Rasse, der Volkszugehörigkeit oder anderen Unterschieden. Ich denke, dass die Albaner einen zusätzlichen Grund haben, mich zu wählen, weil ich albanischer Herkunft bin, und natürlich werden sie meine Unterstützung bei der Integration und für ihr Wohlergehen in der schweizerischen Gesellschaft haben. Es ist ausserordentlich wichtig, uns den Angehörigen der dritten Generationen zu widmen, jenen, die hier zur Schule gehen und sich emanzipieren. Diese Gruppe verdient besondere Zuwendung”, sagt Herolinda, die im Übrigen der Meinung ist, dass sich das Image der Albaner in der Schweiz zu verbessern begonnen habe.

“Die Albanerinnen und Albaner erlebten im Verlauf der Geschichte viel Unglück und Leid. Gott und der Schweiz sei Dank, es ist nicht falsch, wenn wir die Schweiz das zweite Vaterland der Albaner nennen, denn die Schweiz tat und tut ausserordentlich viel für die Albaner. Sie wissen, dass wir in der Vergangenheit grosse Probleme hatten, doch die Albanerinnen und Albaner bilden sich Tag für Tag, integrieren sich in allen Lebensbereichen. Deshalb begann sich auch ihr Image zu verbessern, ich wünsche, dass sich dieses Image bald noch mehr verbessert”, sagte die albanische CVP-Politikerin Herolinda Rexhepi im Interview für albinfo.ch.

Herolinda Avdili-Rexhepi kam in der Schweiz auf die Welt und wuchs hier auf. Sie schloss die Ausbildung in Heil- und Behindertenpädagogik ab. Ihr Hobby war Boxen. Die Politikerin kosovarischer Herkunft engagierte sich auch in humanitären Projekten, verteilte Hilfsgüter in Kosova. Zur Politik kam sie 2013, als sie in die Junge CVP Solothurn eintrat.

 


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