Dieses Wirtschaftswachstum zwischen 3% und 4% ist nicht ausreichend, um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken und 25’000 junge Menschen zu absorbieren, die jedes Jahr neu einen Job suchen.

“Das Wirtschaftswachstum von 3.6% und das jährliche Pro-Kopf-Einkommen von 2’700 Euro sind vollkommen unzureichend, um die Probleme zu adressieren, mit denen unser Land zu kämpfen hat”, sagt Muhamet Sadiku, Wirtschaftsprofessor. Das Wirtschaftswachstum wird bisher nicht in Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in Kosova umgewälzt. Damit eine spürbare Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt und für das Leben der Menschen kommt, muss Kosova einen jährlichen Wirtschaftswachstum von mindestens 6% erreichen.

“Die Arbeitslosigkeit kann nur durch die Entwicklung des privaten Sektors erfolgen, durch das produzierende Gewerbe, durch Verbesserung des Businessklimas, durch das Anlocken von ausländischen Investitionen. Nur so können wir jährlich Zehntausende Arbeitslose in den Arbeitsmarkt integrieren”, so Sadiku.

“Wir brauchen dringend Investitionen und eine Ausweitung der eigenen Kapazitäten. Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen brauchen wir jährlich einen Wirtschaftswachstum von 8%”. präzisiert Naim Gashi, Wirtschaftsexperte. Der Generator von neuen Arbeitsplätzen in den Süd-Ost-Europäischen Ländern sei der Privatsektor. Die Hoffnung, dass man die Arbeitslosigkeit durch Investitionen durch grosse internationale Konzerne hat sich für viele Transitionsländer in Süd-Ost-Europa nicht bewahrheitet.

Das höchste Wirtschaftswachstum mit über 5% verzeichnete Kosova in den Jahren 2010 und 2011. Von Arbeitslosigkeit sind besonders die Altersgruppen zwischen 15 und 24 Jahren.