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Kosovarische Pisten ideal für Motocrossrennfahrer

Zwei Schweizer Touristen, Manuel Herzog und Michael Scheiden, holten sich die beiden ersten Plätze im Motocrossrennen vom letzten Samstag in Gjilan

Seit ein paar Tagen verbringt eine sympathische Gruppe von Schweizer Touristen Ferien in Kosova. Unterkunft fanden sie in einem kleinen Hotel am Eingang von Gjilan, von wo sie jeden Morgen möglichst schnell dem Chaos der Stadt entfliehen. Auch wenn es erstaunlich klingen mag, das Ziel des Schweizer Besuchs ist die Erholung in der kosovarischen Natur. Es sind jedoch keine Alpinisten, die kilometerlange Wege zu Fuss marschieren, um die Schönheiten der Natur ausserhalb der Siedlungen zu erkunden. Es handelt sich vielmehr um Motorradfahrer, genauer um Motocrossfahrer, für die das gebirgige Terrain Kosovas perfekt ist. Es gibt keine Einschränkungen durch die Gemeindebehörden, und von der Bevölkerung wird ihre Anwesenheit mit Sympathie und Respekt aufgenommen.

Der Organisator der Schweizer Motorradfahrergruppe, Ueli Herzog, sagt, erklärt die Ferien in Kosovo mit 24 eigens per Lastwagen herbei transportierten Motocrossmotorrädern durch die Tatsache, dass es in der Schweiz ein Problem sei, Bewilligungen für Motocrossfahrten ausserhalb der Verkehrsstrassen zu erhalten. In Kosovo hingegen bestehe dieses Problem nicht. „Hier in Gjilan ist es einfach gut, das Terrain gefällt uns ausserordentlich. Es ist nicht sehr rau und eignet sich auch für Leute mit wenig Erfahrung in diesem Sport.“

In Gesellschaft der Schweizer befinden sich Qemajl Sermaxhaj, der in der Schweiz lebt, die beiden Gjilaner  Alban Beqiri und Nijazi Starabaja und weitere Mitglieder des Motocrossklubs MC06 von Gjilan. Letztere haben, mit Hilfe der Erfahrung der Schweizer, ein internationales Rennen unter dem Patronat des Gemeinderats und des Sportdepartements von Gjilan organisiert, das vergangenen Samstag ausserhalb von Gjilan in der Nähe des Dorfes Stanishor stattfand. Am Rennen, das in die drei Kategorien E1-125 Kubik, E2 – 250 Kubik plus und E3-Kategorie Hobby eingeteilt war, nahmen 24 Rennfahrer aus der Schweiz, Kosova, Albanien, Makedonien und Montenegro teil.

Die ersten Plätze in den beiden Kategorien E1 und E2 holten sich die Schweizer Manuel Herzog und Michael Scheiden, die die 8,5 km lange Bergstrecke mit Bestzeit fuhren.

Die Organisatoren des Rennens äusserten sich im Superlativ über die Schweizer Touristen. „Die Schweizer sind super Leute. Sie sind maximal, sie benehmen sich wunderbar. Und sie helfen uns mit ihrer Ausrüstung und mit allem, was es für diesen Sport braucht“, berichtet Alban – der Zweiter wurde im Rennen, hinter Michael – am Telefon.

Der Leiter der Schweizer Gruppe, Ueli Herzog, ist tief beeindruckt von der Gastfreundschaft, die sie in Gjilan kennenlernten. „Ich reiste weit in der Welt herum, aber nie in meinem Leben fand ich jemals eine solche Gastfreundschaft wie hier in Kosovo. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und angenehm. Das Essen ist sehr gut. Alles ist sehr gut hier“, erzählt der 54-jährige Geschäftsmann einer Milchfirma. Er besucht Kosovo dieses Jahr zum zweiten Mal, diesmal gemeinsam mit seinem 27-jährigen Sohn Manuel Herzog.

„Aus meiner Erfahrung zu urteilen, war dieses Rennen sehr gut organisiert. Verglichen mit unseren Motocrossrennen in der Schweiz war dieses Rennen hier in Gjilan Weltklasse, wenn man die Bedingungen, unter denen es stattfand, berücksichtigt. Die Leute sind wirklich wunderbar. Und vor allem zeigte der Gewinner des zweiten Platzes, Alban Beqiri, dass er ein ausgezeichneter Rennfahrer ist. Technisch ist er auf hohem Niveau, deshalb möchten wir ihn zum Training mit in die Schweiz nehmen.“

Nach dem Unterschied gefragt zwischen den Albanern, die in der Schweiz leben, und jenen, die sie in Gjilan trafen, sagt Ueli: „Es tut mir leid, wenn ich das sage, aber die Albaner der Schweiz sind nicht so wie die Albaner, die wir hier trafen. Ich möchte zum Schluss noch einmal sagen, dass wir sehr zufrieden sind, hier in Kosovo sein zu dürfen, und dass es hier wunderbar ist. Wir sind sehr glücklich“, sagte Ueli Herzog am Ende des Gesprächs mit albinfo.ch.