CH-Balkan

Mazedonien: Frauen schliessen sich selbst vom Recht auf Erbe aus

Laut Angaben der Weltbank besitzen nur 16% der Frauen in Mazedonien eigenes Eigentum

Organisationen für Frauenrechte fordern den Staat dazu auf, dringend eine nationale Strategie zur Bekämpfung dieses Phänomens zu bilden.

Xhane Kreshova vom Frauenforum in Tetova sagt für das Radio Freies Europa, der Staat müsse in Zusammenarbeit mit Frauenrechtsorganisationen ein breite Debatte über das Eigentumsrecht von Frauen öffnen. Die Frauen müssten mehr von diesem Recht gebrauch machen, meldet albinfo.ch.
Die wirtschaftliche Unabhängigkeit ist für die Erfüllung und Wahrnehmung von vielen Rechten von entscheidender Bedeutung.
Kreshova betont, dass es keine offiziellen Statistiken zu diesem Thema gibt. Doch laut Informationen aus der Feldforschung und aus dem täglichen Kontakt mit den Menschen kann man festhalten, dass 95% der albanischen Frauen in Mazedonien auf ihr Recht auf Erbe von Eigentum verzichten.
Leonora Kaliqi von der Organisation für Frauenrechte “AJO” sieht mehrere Gründe für diese Realität in Mazedonien. Am gravierendsten ist die Tatsache, dass die Frauen sich selbst vom Recht auf Erbe von Eigentum ausschliessen. Dies führt dazu, dass die Frauen schlussendlich zu einem passiven Teil der Gesellschaft werden. Dadurch leidet auch die Lebenqualität – nicht nur von Frauen, sonder der Gesellschaft im Allgemeinen.