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Menschenrechtsverletzungen in Kosova

Sami Kurteshi, Ombudsmann in Kosova sagte, Roma, Egypter und Ashkali sind Minderheiten, die am meisten benachteiligt werden.

Samir Kurteshi erachtet als objektiv die Einschätzungen internationaler Organisationen, wonach in Kosova in vielen Fälle die Menschenrechte verletzt werden. Roma, Egypter und Ashkali werden am meisten benachteiligt. Die Regierung in Prishtina gehe nicht auf die Empfehlungen des Ombudsmanns ein, sagt er für Radio Freies Europa. Der Ombudsmann werde einfach ignoriert.

 
“Die Regierung verhält sich weitgehend ignorierend gegenüber unseren Vorschlägen. Das Parlament macht da eine Ausnahme, da es eine heterogene Zusammensetzung hat. Und so bleibt die Lage der Menschenrechte in Kosovo dennoch sehr schwer”, sagt Kurteshi.
 
Die Einschätzungen von Freedom House, Human Rights Watch bezüglich der schlechten Lage der Menschenrechte in Kosova betrachtet Kurteshi als objektiv. “Sicherlich kann es einige Unterschiede in einigen Details geben, doch ich würde die Einschätzung dieser internationalen Organisationen jederzeit bejahen”, so Kurteshi, ehemaliger politischer Gefangener in Ex-Jugoslavien.
 
Am meisten Menschenrechtsverletzungen sind bei der Staatsanwaltschaft zu beobachten, wegen Fahrlässigkeit, Korruption und Faktenmanipulation. In Kosova herrsche keine stabilisierte Gerechtigkeit, weder gesellschaftliche noch institutionelle.
 
Schon seit Jahren prangert der Ombudsmann die Missstände an, vor allem in der Justiz, aber auch bei verschiedenen Regierungsstellen.
 
“Die Roma, Ashkalinj und Egypter gehören zu den Minderheiten in Kosova, die am meisten benachteiligt sind, wenn man die allgemeine wirtschaftliche und politische Lage analysiert.” Es gebe zwar keine offene Diskriminierung, doch die allgemeine Lage dränge sie an den Rand der Gesellschaft.
 
Auch die LGBT-Community sei in der letzten Zeit Ziele vieler Angriffe von Extremisten.  “Die Rentner sind in einer sehr schwierigen Lage und gehören zu den diskriminierten. Am schlechtesten stehen aber die Arbeitslosen und die Armen da”, so Kurteshi.