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Zahl der Asylgesuche, um einen Drittel zurückgegangen

Im Jahr 2017 wurden in der Schweiz 18 088 Asylgesuche gestellt. Dies ist auf die nach wie vor zahlreichen Krisen- und Konfliktherde im Nahen Osten und auf dem afrikanischen Kontinent zurückzuführen. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) verzeichnet gegenüber 2016 einen Rückgang der Asylgesuche um mehr als ein Drittel

Im Jahr 2017 haben 18 088 Personen in der Schweiz um Asyl nachgesucht, 9119 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang um mehr als ein Drittel (–33,5 %) gegenüber 2016 ist vor allem auf zwei Elemente zurückzuführen: Zum einen war die Zahl der Asylgesuche im Jahr 2016 durch die Weiterwanderungen von Personen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak geprägt. Dieses Phänomen ist 2017 grösstenteils weggefallen. Zum anderen hat der Rückgang der Migration über das zentrale Mittelmeer ab Mitte Juli 2017 zu einem starken Rückgang der Asylgesuche aus den Herkunftsländern aus Subsahara-Afrika geführt.

Wichtigste Herkunftsländer von Asylsuchenden

Das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden im Jahr 2017 war Eritrea. Die Zahl der Asylgesuche eritreischer Staatsangehöriger ist jedoch rückläufig. Insgesamt wurden 2017 in der Schweiz 3375 Asylgesuche von Eritreerinnen und Eritreern registriert (2016: 5178). Dies entspricht einem Rückgang von 34,8 Prozent. Weitere wichtige Herkunftsländer waren Syrien (1951 Gesuche, 9 % weniger als im Vorjahr), Afghanistan (1217 Gesuche, –62,3 %), Türkei (852 Gesuche, +62 %), Somalia (843 Gesuche, –46,7 %) und Sri Lanka (840 Gesuche, –38,8 %).

Erstinstanzlich erledigte Asylgesuche

Im Jahr 2017 hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) 27 221 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt, das sind 4078 weniger als 2016. 6360 Personen erhielten Asyl, die Anerkennungsquote (Asylgewährung) lag damit bei 25,8 Prozent (2016: 22,7 %). Die Schutzquote (Anteil Asylgewährungen plus vorläufige Aufnahmen aufgrund erstinstanzlicher Entscheide) betrug 57,5 Prozent (gegenüber 48,7 % im Jahr 2016). Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle beträgt 20 503 Asylgesuche, 7208 weniger als 2016.

Resettlement- und Relocation-Programm

Im Dezember sind im Rahmen des Resettlement-Programms des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) 68 Personen angekommen. Mit dem Bundesratsbeschluss vom Dezember 2016 wurde die Aufnahme von 2000 weiteren Opfern des Syrienkonflikts innerhalb von zwei Jahren beschlossen. Im Jahr 2017 hat die Schweiz 590 Personen in diesem Rahmen aufgenommen. Das Programm richtet sich an besonders verletzliche Menschen, die sich in Syrien oder in einem seiner Nachbarländer aufhalten und vom UNHCR den Flüchtlingsstatus erhalten haben.

Im Rahmen des Programms der Europäischen Union zur Umverteilung (Relocation) von Asylsuchenden sind im Dezember 25 Personen aus Griechenland und Italien in der Schweiz eingetroffen. Seit der Einführung dieses Programms im September 2015 hat die Schweiz bis Ende 2017 insgesamt 1476 Personen aufgenommen. Anfang 2018 werden die übrigen Personen einreisen. Damit hat die Schweiz ihre Zusage für die Aufnahme von 1500 Personen erfüllt, und das Programm kann abgeschlossen werden. Bei diesem Programm werden Asylsuchende, die schon in Griechenland oder Italien registriert wurden, auf andere europäische Staaten verteilt. Damit sollen diese beiden Dublin-Staaten, die an der EU-Aussengrenze mit hohen Gesuchseingängen konfrontiert sind, entlastet werden.