Kosova

Thesar Abdullahu und Morgan Hetemi auf dem Weg zu Doktoratsstudien in der Schweiz

Vom Medizinstudium an der Universität Basel zur beruflichen Erfahrung, zwei albanische Ärzte in der Schweiz auf dem Weg zur Promotion

Thesar Abdullahu und Morgan Hetemi sind zwei junge Albaner, die als Erfolgsbeispiele der albanischen Diaspora in der Schweiz gelten. Mit außergewöhnlichem Engagement und konsequenter Disziplin haben sie ihr Medizinstudium an der renommierten Universität Basel abgeschlossen und damit einen neuen Weg in ihrer beruflichen Laufbahn eingeschlagen. Gleichzeitig dienen sie als Inspiration für junge Generationen, ihre akademischen Träume zu verfolgen.

Zwei unterschiedliche Wege, ein gemeinsames Ziel

Der Weg von Thesar Abdullahu und Morgan Hetemi zum Medizindiplom an der Universität Basel begann mit unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen, basierte jedoch auf denselben Grundlagen, nämlich dem Einsatz für Wissen und kontinuierlicher Disziplin.

Beide mit Wurzeln im Kosovo haben ihr Studium an der prestigeträchtigen Universität Basel abgeschlossen und damit ein neues berufliches Kapitel im medizinischen Bereich eröffnet.

Thesar wurde in der Schweiz geboren und wuchs in Pratteln auf, wo er die Primarschule besuchte und anschließend das Gymnasium in Muttenz absolvierte. Über viele Jahre war sein Leben zwischen Büchern und dem Schwimmbecken aufgeteilt. Als Sportler lernte er früh, dass Erfolg Gleichgewicht und Selbstkontrolle erfordert. ” Das Schwimmen war eines der wichtigsten Gleichgewichte in meinem Leben “, sagt er und betont, dass ihm der Sport geholfen habe, die Balance zwischen Schule und Alltag zu bewahren.

Im Gegensatz zu Thesar wurde Morgan in Breitenbach im Kanton Solothurn geboren, wuchs jedoch in Arlesheim bei Basel auf, wo er auch seine ersten Bildungsschritte machte. Das Gymnasium besuchte er in Münchenstein, und die Entscheidung, Medizin an der Universität Basel zu studieren, war eine natürliche Fortsetzung seines akademischen Werdegangs. ” Ich bin im Raum Basel aufgewachsen, und das Studium an dieser Universität war für mich ein logischer Schritt “, erklärt er gegenüber Albinfo.ch und hebt die Bedeutung des Umfelds für seine berufliche Entwicklung hervor.

Zwei unterschiedliche Lebensgeschichten, die sich jedoch an einem Punkt treffen, in den Hörsälen der Universität Basel, wo beide nach langen Jahren des Studiums, der Hingabe und des Verzichts eines der größten Ziele ihres Lebens verwirklichen konnten, den Abschluss in Medizin.

Der berufliche Werdegang der beiden albanischen Ärzte nach dem Abschluss in Basel

Der akademische Weg von Morgan Hetemi und Thesar Abdullahu war nicht nur eine individuelle Herausforderung, sondern auch eine gemeinsam erlebte Erfahrung, geprägt von Freundschaft, Identität und Zugehörigkeitsgefühl. Bereits im ersten Semester ihres Studiums an der Universität Basel fanden sie im jeweils anderen nicht nur einen Kollegen, sondern auch eine kulturelle Verbindung, die sie sofort näher zusammenbrachte.

Thesar Abdullahu

 

Thesar erinnert sich daran, dass die Bekanntschaft mit Morgan ganz natürlich entstand, sobald sie feststellten, dass beide aus Ferizaj stammen. ” Es war immer ein schönes Gefühl zu wissen, dass man jemanden hat, mit dem man denselben Weg teilt”, sagt er gegenüber albinfo.ch. Diese Nähe motivierte sie, ihre Verbindung zur albanischen Kultur auch innerhalb eines schweizerischen akademischen Umfelds zu bewahren. Mit dem Wunsch, mehr Brücken zwischen albanischen Studierenden der Medizin und Zahnmedizin zu schlagen, ergriff Thesar die Initiative, eine kleine Gruppe von Studierenden aus unterschiedlichen Studienjahren zu gründen, in der Erfahrungen, Ratschläge und Unterstützung ausgetauscht wurden. Obwohl die Zahl albanischer Medizinstudierender weiterhin gering ist, stellte der Versuch, ein solidarisches Netzwerk aufzubauen, einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Gemeinschaft dar.

Auch für Morgan hatte diese Verbindung einen besonderen Stellenwert. Er betont, dass es das gegenseitige Verständnis erleichtert, jemanden zu haben, der dieselben Wurzeln teilt. Begegnungen auf dem Campus, die Teilnahme an albanischen Aktivitäten und der Austausch von Erfahrungen als Studierende mit kosovarischem Hintergrund waren Momente, die ihnen halfen, sich näher zu fühlen, selbst in einer Gesellschaft, in der mitunter eine gewisse kulturelle Distanz spürbar ist.

Das Leben und Studium zwischen zwei Kulturen, der schweizerischen und der albanischen, war ein weiteres prägendes Element ihres Werdegangs. Morgan sieht die Zugehörigkeit zur albanischen Diaspora als Chance, das Beste aus beiden Welten mitzunehmen. In der Schweiz geboren und aufgewachsen, betont er, dass Werte wie Familie, Zusammenhalt, Respekt und Dankbarkeit aus der kosovarischen Kultur stammen und seine persönliche Entwicklung direkt beeinflusst haben. Diese kulturelle Mischung habe ihn offener für unterschiedliche Perspektiven gemacht und ihm ein stärkeres Bewusstsein für die Verantwortung vermittelt, als junger Mensch albanischer Herkunft ein positives Beispiel zu geben. In derselben Haltung betrachtet Thesar diese Erfahrung als einen außergewöhnlichen Reichtum. Er stellt fest, dass der Kontrast zwischen den beiden Welten groß ist, er aber gerade daraus gelernt hat, Vielfalt und Flexibilität zu schätzen. Die Liebe zum Kosovo, die ihm von seinen Eltern vermittelt wurde, bleibt für ihn eine Quelle der Stärke und Beständigkeit, auch wenn der erste Kontakt mit dem Herkunftsland vergleichsweise spät stattfand. Seiner Ansicht nach ist das Ausbalancieren zweier Kulturen nicht immer einfach, wird jedoch, wenn es gelingt, zu einem seltenen persönlichen und beruflichen Vorteil.

Nach dem Studienabschluss sind ihre beruflichen Pläne klar, zugleich aber offen für Zusammenarbeit. Thesar strebt an, seine Facharztausbildung in der Schweiz fortzusetzen, und äußert den Wunsch, Kooperationsbrücken mit Ärztinnen und Ärzten im Kosovo, in Albanien und in der Diaspora zu bauen. Für ihn können der Austausch von Erfahrungen und die gegenseitige Unterstützung unter albanischen Fachkräften, unabhängig vom Wohnort, einen großen Mehrwert für die Gemeinschaft schaffen. Einen Beitrag zum Herkunftsland zu leisten, auch in kleinen Schritten, bleibt eines seiner langfristigen Ziele.

Die neue berufliche Phase der beiden albanischen Ärzte nach dem Abschluss in Basel

Nach dem Abschluss ihres Studiums ist der berufliche Weg von Morgan Hetemi und Thesar Abdullahu in eine neue Phase eingetreten, in der sich Theorie schrittweise in Praxis und konkrete Verantwortung verwandelt.

 

Morgan Hetemi

 

Morgan befindet sich derzeit in einer intensiven beruflichen Phase. Er arbeitet an seiner Doktorarbeit am St. Clara Spital in Basel und ist gleichzeitig als Tutor für Medizinstudierende auf Masterstufe tätig, denen er bei der Vorbereitung auf praktische Prüfungen hilft. Dieses Engagement beschreibt er als sehr wertvoll und motivierend, da es seine Überzeugung von der Bedeutung des Wissenstransfers weiter gestärkt hat. In der nächsten Etappe wird er einen viermonatigen praktischen Dienst als Militärarzt absolvieren und im Sommer seine erste Stelle als Assistenzarzt in der Region Basel antreten. Morgan lässt die Möglichkeit offen, berufliche Erfahrungen im Ausland zu sammeln, insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, schließt jedoch auch ein zeitlich begrenztes Engagement im Kosovo oder in Albanien nicht aus, als Teil eines Weges, den er bewusst offen und dynamisch gestalten möchte.

Gleichzeitig absolviert Thesar seinen Militärdienst, eine Übergangsphase vor dem Beginn neuer akademischer und klinischer Aufgaben. Unmittelbar danach wird er seine Doktorarbeit am Inselspital in Bern aufnehmen und plant ab Juni den Start seiner Facharztausbildung in Innerer Medizin in Basel. Obwohl er sich noch nicht endgültig für eine Spezialisierung entschieden hat, gelten seine Interessen wichtigen Bereichen wie Kardiologie, Gastroenterologie und Urologie. Für ihn stellt diese Phase eine Zeit der beruflichen Orientierung dar, in der er eine solide Grundlage für langfristige Entscheidungen schaffen möchte.

Für beide haben sich die Studienerfahrungen und die Herausforderungen der vergangenen Jahre auch in eine klare Botschaft an junge Albanerinnen und Albaner verwandelt, die von einer Laufbahn in der Medizin träumen. Thesar betont die Bedeutung von Mut und Durchhaltevermögen und weist darauf hin, dass ein Medizinstudium große Disziplin und Hingabe erfordert, sich jede Anstrengung jedoch lohnt. Er ermutigt junge Menschen, nicht zu zögern, Kontakte zu knüpfen, Fragen zu stellen und Eigeninitiative zu zeigen, da gerade diese Schritte oft den entscheidenden Unterschied auf dem Weg zum Erfolg ausmachen.

In derselben Haltung rät Morgan den Jugendlichen, sich gut zu informieren, auf sich selbst zu hören und keine Angst vor Schwierigkeiten oder Aufnahmeprüfungen zu haben. Seiner Ansicht nach ist der Arztberuf einer der schönsten und vielseitigsten, mit zahlreichen Wegen und Entwicklungsmöglichkeiten, und wo Wille vorhanden ist, gibt es immer auch einen Weg zum Ziel.

Trotz ihrer beruflichen Verpflichtungen in der Schweiz bleibt die Verbindung zum Kosovo für beide stark. Thesar sagt, dass der Kosovo für ihn nicht nur ein Ort ist, sondern ein tiefes Gefühl, das ihm Kraft und Identität verleiht. Er besucht das Land regelmäßig, mehrmals im Jahr, und pflegt eine sehr enge Beziehung zu seiner Familie dort, die er als stetige Unterstützung auf seinem gesamten Weg betrachtet. Auch für Morgan sind die Besuche im Kosovo Momente der Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, sei es, um die Familie zu treffen oder die Atmosphäre des Landes zu erleben, die er als stets besonders und inspirierend beschreibt. /Albinfo.ch

 

Thesar Abdullahu dhe Morgan Hetemi