Der Beitritt Albaniens und des Kosovo zum SEPA Raum dürfte erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, da die Kosten für internationale Überweisungen für Unternehmen und Bürger beider Länder deutlich gesenkt werden.
Laut einer Studie von Experten des German Economic Team (GET), einer vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanzierten Beratungseinrichtung, werden die jährlichen Einsparungen allein für Albanien durch die Senkung der Kosten internationaler Überweisungen auf über 71 Millionen Euro geschätzt. Davon entfallen rund 62 Millionen Euro auf Zahlungen im Zusammenhang mit dem Außenhandel und mehr als 9 Millionen Euro auf Überweisungen von Auslandsalbanern.
Die Experten erläutern, dass diese Zahlen die bilateralen Einsparungen bei Überweisungen widerspiegeln, also nicht nur für die albanische Seite, sondern auch für die ausländischen Partner, was den realen Effekt für die regionale Wirtschaft, einschließlich des Kosovo, noch größer macht.
Die Studie zeigt, dass im Jahr 2024 das gesamte Volumen der albanischen Außenhandelstransaktionen mit Ländern des SEPA Raums, einschließlich der westlichen Balkanländer, die gemeinsam beitreten sollen, 15,2 Milliarden Euro erreichte. Die durchschnittlichen Gebühren beliefen sich auf etwa 0,44 Prozent beziehungsweise 67,1 Millionen Euro. Mit dem Beitritt zur SEPA soll dieser Wert auf nur 0,03 Prozent oder rund 5 Millionen Euro sinken.
Im Bereich der Überweisungen schätzt die Studie, dass im Jahr 2024 aus den SEPA Ländern rund 574 Millionen Euro nach Albanien überwiesen wurden, bei Transaktionskosten von 2,27 Prozent oder etwa 13 Millionen Euro. Mit dem SEPA Beitritt sollen diese Kosten auf 3,8 Millionen Euro sinken, was jährliche Einsparungen von über 9 Millionen Euro ermöglicht.
Die Experten betonen, dass diese Schätzungen den erwarteten Anstieg des Außenhandelsvolumens und der Überweisungen in den kommenden Jahren nicht berücksichtigen, wodurch die tatsächlichen Einsparungen noch höher ausfallen dürften, insbesondere für Länder wie Kosovo und Albanien, in denen die Diaspora eine zentrale Rolle in den Volkswirtschaften spielt.
Neben dem direkten finanziellen Effekt hebt die Studie hervor, dass der SEPA Beitritt auch positive Auswirkungen auf die Beschleunigung der europäischen Integration Albaniens und des Kosovo, auf die Stärkung des Wettbewerbs im Zahlungsverkehr, die Senkung der inländischen Bankkosten sowie auf die verstärkte Nutzung digitaler Zahlungsmittel haben wird.
Eine zunehmende Nutzung bankbasierter und digitaler Kanäle dürfte zu mehr Transparenz, einer Verringerung der informellen Wirtschaft und einer Erleichterung von Geldüberweisungen für die Bürger beider Länder führen.












