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«Doctogo”, die neue App von Dr. Mentor Bilali zur Unterstützung von Patienten

In einem Interview für Albinfo.ch spricht er über sein Motiv, das ihn und sein Team dazu bewegt hat, diese App zu entwickeln, und er erläutert im Detail, wie sie funktioniert.

Sie und Ihr Team haben eine neue Gesundheits-App entwickelt. Weshalb haben Sie das für notwendig erachtet?

Ich als Arzt habe ständigen Kontakt mit den PatientInnen. Für eine Untersuchung und eine erfolgreiche Erstellung einer Diagnose ist nicht nur die Präsenz der PatientInnen in der Sprechstunde von grosser Bedeutung, sondern meine vollständige Dokumentierung mit den für die Untersuchung notwendigen Unterlagen. Oft ist es für die PatientInnen schwierig zu wissen, welche Dokumente nun für die Besprechung bei mir oder sonst bei einem Arzt oder Ärztin wichtig sind und welche nicht. So fehlen wichtige Dokumente und somit Informationen. Die PatientInnen können sich erinnern, dass sie beim Spezialisten oder bei der Spezialistin eine Untersuchung hatten, der Bericht liegt jedoch weder ihnen selbst noch dem Hausarzt oder der Hausärztin vor. So kann die Untersuchung nur beschränkt durchgeführt und die fehlenden Unterlagen müssen organisiert werden. Eine Behandlung der PatientInnen ohne das Vorliegen der behandlungsrelevanten Dokumente kann zu Fehlbehandlungen oder zu Fehlmedikationen führen, welche schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Patientinnen haben können.

Deshalb kam uns die Idee, eine App zu entwickeln, damit die PatientInnen die Möglichkeit haben, sämtliche Akten bzw. Dokumente stets und überall bei sich zu haben, unabhängig davon ob sie einen Arztwechsel vornehmen oder sich im Ausland befinden.

 Was ist bzw. was kann die „doctogo“-App?

Die «doctogo»-App bietet den Nutzerinnen und Nutzern ein eigenständiges elektronisches Patientendossier, mit welchem sie direkten Zugang zu Daten aus der individuellen Krankengeschichte und andere Medizinaldaten (nachfolgend «Gesundheits- und Medizinaldaten» genannt) über ein mobiles elektronisches Gerät haben können. Die App ermöglicht es insbesondere, Daten anzufordern, zu hinterlegen, zu verwalten oder mit Dritten (z.B. Ärztinnen und Ärzten oder anderen Leistungserbringerinnen und -erbringern; nachfolgend «Gesundheitsdienstleisterinnen bzw. Gesundheitsdienstleistern» genannt) zu teilen. Welche der individuellen Gesundheits- und Medizinaldaten über die App in welcher Form genutzt werden, entscheiden einzig und allein die jeweiligen Nutzerinnen und Nutzer selbst.

In der App sind auch Gesundheitsinformationen (wie die Blutgruppe, Allergien, Krankenkassenkarte etc.), das Patientendossier (div. Ordner nach Themen eingeordnet),  eine Funktion für Terminerfassung und Medikamentenplanung integriert.

Ziel der «doctogo»-App ist, die Qualität der medizinischen Behandlung zu stärken, die Behandlungsprozesse zu verbessern, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern sowie die Gesundheitskompetenz der Nutzerinnen und Nutzer zu fördern. Die «doctogo»-App steht in Einklang mit dem Bundesgesetz über den Datenschutz.

Darf ich die Unterlagen von der Ärztin oder vom Arzt herausverlangen?

Gestützt auf das DSG (Datenschutzgesetz) hat jede Person das Recht, von ihren Gesundheitsleisterinnen bzw. Gesundheitsdienstleistern die individuelle, vollständige Krankengeschichte zu erhalten. Die Ärztin oder der Arzt muss Ihnen die Unterlagen zur Verfügung stellen, ob dies auf dem Postweg oder durch die Übergabe vor Ort oder die Zusendung per E-Mail erfolgt, ist der Ärztin oder dem Arzt überlassen.

Diese Unterlagen sind für die PatientInnen sehr sensibel, wie sollen sie damit umgehen?

Bei derartigen Gesundheits- und Medizinaldaten handelt es sich um besonders schützenswerte Personendaten. Entsprechend vorsichtig hat auch jede einzelne Person mit den eigenen Daten umzugehen. Davon sind auch die ÄrzteInnen betroffen. Deshalb kann eine Zusendung per E-Mail, welche nicht gesichert sind, auch strafrechtliche Folgen für den Arzt oder die Ärztin haben.

Ich möchte meine Gesundheits- und Medizindaten stets bei mir haben und selbst verwalten. Zudem möchte ich selbst entscheiden können, wem und wann ich meine Daten zur Verfügung stellen möchte.

Wie kann ich meine Daten von meinem Hausarzt anfordern?

Die „doctogo“-App bietet die Möglichkeit, Auskunftsbegehren mit Hilfe der App über die hinterlegte E-Mail-Adresse zu verschicken und die jeweiligen Daten so bei den Gesundheitsdienstleisterinnen bzw. Gesundheitsdienstleistern rasch und einfach anzufordern. Sobald Sie sich registriert haben, und sich somit in der „doctogo“-App befinden, können Sie mit den integrierten Funktionen der App mit vier Klicks und dem Ausfüllen für die Anfrage benötigten Felder Gesundheitsdaten einfordern. Das alles innerhalb weniger Sekunden.

Nachdem Sie die Unterlagen von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin oder von weiteren Gesundheitsfachpersonen erhalten haben, können Sie diese in einen der Ordner, welche in der „doctogo“-App bereits kategorisiert sind, hinzufügen.

Wie kann ich meine Unterlagen bzw. Gesundheitsdaten teilen?

Sie können mit den dafür vorgesehenen Funktionen Ihre Gesundheitsdaten rasch und einfach teilen,  das geht sowohl wenn die PatientInnen vor Ort als auch wenn sie abwesend sind. Ihr Arzt oder ihre Ärztin benötigt lediglich einen PC und Internetzugang, mehr nicht. Für die BenutzerInnen ist der ganze Prozess sehr einfach. Der ganze Prozess ist sowohl in der App selbst als auch auf unserer Webseite erklärt, falls wider erwarten Schwierigkeiten bei der Bedienung auftreten würden.

Sie entscheiden, ob Sie einzelne durch Sie ausgewählte Unterlagen, einzelne Ordner oder sämtliche Ordner mit dem Arzt/der Ärztin (oder weiteren Gesundheitsfachpersonen) teilen möchten und/oder diesen die Erlaubnis erteilen, in diese Einsicht zu nehmen. Mit der App kann auch der Arzt oder die Ärztin Ihnen Unterlagen direkt auf einen in der App vorgesehenen Ordner zusenden.

Mit welchen Kosten ist die App verbunden?

Für die Grundfunktionen, welche grundsätzlich für das Zusammenstellen der Unterlagen und Verwalten des Patientendossiers ausreichend sind, ist die App kostenlos. Erst durch erweiterte Funktionen und Extras, die von BenutzerInnen abonniert werden, werden Gebühren erhoben.

Wo werden meine Daten gespeichert?

Sehr wichtig an dieser Stelle zu betonen ist, dass selbst wir als Anbieter der App keinen Zugriff auf Ihre Gesundheitsdaten haben. Weder können wir in diese Einsehen, noch diese bearbeiten. Ihre Daten gehören Ihnen und nur Sie sollen darüber entscheiden, was mit diesen Daten geschehen soll.

Ist die Nutzerin bzw. der Nutzer der «doctogo»-App in Besitz von eigenen Gesundheits- und Medizinaldaten, so kann sie bzw. er selbständig und frei entscheiden, welche Daten in der «doctogo»- App hinterlegt werden sollen. Die Nutzerin bzw. der Nutzer ist dabei vollkommen frei, welche Daten hinterlegt werden und welche nicht. Die «doctogo»-App bietet diverse Möglichkeiten und jeweils entsprechende Dienstleistungen.

Werden auf der «doctogo»-App Gesundheits- und Medizinaldaten hinterlegt, so werden diese auf dem mobilen elektronischen Gerät verschlüsselt und lokal gespeichert. Gespeichert werden die auf der «doctogo»-App hinterlegten Gesundheits- und Medizinaldaten somit ausschliesslich auf dem jeweiligen mobilen elektronischen Gerät (z.B. Mobiltelefon), auf dem die App auch installiert ist. In diesem Zusammenhang besonders wichtig zu betonen ist aus datenschutzrechtlicher Sicht, dass also sämtliche der in der «doctogo»-App hinterlegten Gesundheits- und Medizinaldaten an keinem anderen Ort gespeichert werden. In der Variante, wenn Sie nicht vor Ort beim Arzt oder bei der Ärztin sind, werden die Daten vorübergehend (bis die Ärztin /der Arzt sie heruntergeladen hat, maximal aber 72 Stunden) in einer sicheren Cloud verschlüsselt gespeichert.

Die Registrierungs- und Profildaten werden in der Microsoft Azure Cloud gespeichert. Die doctogo GmbH als Betreiberin der «doctogo»-App hat mit der Anbieterin dieser Cloud-Lösung einen entsprechenden Vertrag. Durch die zwei Microsoft Azure Cloud Regionen in der Schweiz (Zürich und Genf) sind die Daten ausschliesslich in der Schweiz gespeichert und dabei gegenüber Microsoft verschlüsselt.

Die Verwendung dieser Registrierungs- und Profildaten erfolgt zum ausschliesslichen Zweck, die Nutzerinnen und Nutzer der «doctogo»-App identifizieren und diesen die Dienstleistungen der «doctogo»-App anbieten zu können. Bei jedem Zugriff auf die «doctogo»-App sind die Registrierungsdaten (E-Mail-Adresse und Passwort) einzugeben, wobei allenfalls über andere auf dem jeweiligen mobilen elektronischen Gerät genutzte Technologien auch eine automatische Anmeldung erfolgen kann (z.B. biometrische Anmeldung via Apple Face-ID, Samsung Pass mittels Fingerabdruck, etc.).

Wie sicher sind meine Daten?

Gespeichert werden die auf der «doctogo»-App hinterlegten Gesundheits- und Medizinaldaten somit ausschliesslich auf dem jeweiligen mobilen elektronischen Gerät, auf dem die App auch installiert ist.

Sollte Ihr Handy einen Hacker- bzw. Cyberangriff nicht standhalten, so können die Angreifer in Ihre Daten, welche auf der „doctogo“-App gespeichert sind, dennoch keine Einsicht nehmen, da diese verschlüsselt hinterlegt sind und nur Sie in Besitz des Schlüssels für die Entschlüsselung sind. Sehr detaillierte Informationen zur Sicherheit können unserer Webseite entnommen werden. Dort wird erklärt, was mit den Daten geschieht, ob und wie diese gelöscht werden können, etc.

Wie erfolgt die Übertragung der Daten mit dem Arzt oder der Ärztin?

Ihre Daten werden nach dem Ende-zu-Ende-Verfahren verschlüsselt übertragen. Hierbei handelt es sich um ein sicheres Verfahren der Übertragung von Daten. Die Daten werden bei Ihnen verschlüsselt, so dass keine weitere Person den Inhalt der Daten bzw. der zugesendeten Unterlagen sehen kann. Anschliessend werden diese Daten verschlüsselt an Ihren Arzt/ Ihre Ärztin übertragen. Sie können sich das bildlich wie folgt vorstellen; Sie haben die Daten mit einem Schloss versehen. Es liegt lediglich ein Schlüssel vor. Ohne diesen Schlüssel kann niemand das Schloss öffnen. Dabei befindet sich dieser Schlüssel nur bei Ihnen. Was mit diesem Schlüssel geschieht oder wem Sie diesen Schlüssel für die Öffnung der Daten zusenden bzw. zur Verfügung stellen, entscheiden nur Sie. Der Arzt/die Ärztin kann die Daten erst dann öffnen, wenn Sie den Schlüssel zusenden.