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Der Bundesrat tafelt albanisch

Fli und Pite, Klänge albanischer Volksmusik und kosovarische Trachten für die sieben Bundesrätinnen und Bundesräte, ihre Ehegatten und die Bundeskanzlerin, am offiziellen Abendessen zum Jahresende in Bern. Diese Überraschung bereitete seinen Kolleginnen und Kollegen der amtierende Bundespräsident Ueli Maurer, in enger Zusammenarbeit mit dem Botschafter von Kosova in Bern, Naim Malaj. Das Geld für Weihnachtsgeschenke spendet der Bundesrat für ein humanitäres Projekt in Kosova.

Im Schloss Schlosswil bei Bern wurde gestern die Tafel für ein kosovarisches Abendessen auf höchstem Niveau gedeckt. Nicht die Höhenmeter über Meer, auf welcher das Schloss thront, sondern die geladenen Persönlichkeiten gaben dem Abendessen seinen hochrangigen Charakter. Die Rede ist vom kosovarischen Abendessen, das für die Schweizer Staatsoberhäupter aufgetragen wurde.

Insgesamt sechzehn Personen beziehungsweise sieben Ministerinnen und Minister und ihre Gatten und Gattinnen und die Bundeskanzlerin mit Gatte hatten die Ehre und die Freude, kosovarische Spezialitäten in dem bekannten Schweizer Schloss zu geniessen. Der kosovarische Charakter des Abendessens stellte für alle Teilnehmer eine Überraschung ersten Ranges dar, wie albinfo.ch vernahm.

Ausser für den noch amtierenden Bundespräsidenten, Verteidigungsminister Ueli Maurer. Denn es war seine Idee gewesen, dieses Abendessen zu organisieren und bis zum letzten Augenblick geheim zu halten. Der Bundesrat pflegt, wie alle Institutionen und Unternehmen des Landes, die Tradition eines gemeinsamen Abendessens kurz vor Weihnachten zum Jahresende. Doch bis jetzt waren solche Nachtessen nie nach den Traditionen einer in der Schweiz lebenden Bevölkerungsgruppe ausländischer Herkunft.

Der Berater von Bundespräsident Maurer, Jean-Blaise Defago, nahm sich der Idee des Präsidenten an und arbeitete sie zusammen mit dem kosovarischen Botschafter Naim Malaj weiter aus. Diesem war es sodann eine Ehre, das “Projekt” des kosovarischen Diners zu realisieren. Wie Botschafter Malaj zu albinfo.ch sagt, ist diese Überraschung eine besondere Ehre für Kosovo und die hiesige kosovarische Bevölkerung, weshalb er sich mit viel Überzeugung für den Abend eingesetzt habe.

Remzi Jemini, der Besitzer des Restaurants “La Vita” in Bern, übernahm es, die “Logistik” vorzubereiten beziehungsweise für die Speisen zu sorgen, die an dem Abendessen aufgetischt würden. Spezialitäten, wie wir sie aus der albanischen Küche kennen, für die Gäste höchsten Niveaus jedoch zweifelsohne mit ganz besonderer Sorgfalt und Finesse zubereitet, sagt Malaj.

Des Botschafters Aufgabe war es, den Mitgliedern des Bundesrats, die nicht wussten, was sie erwartete, die albanische Küche vorzustellen. Zuerst jedoch kündigte natürlich der Gastgeber, Ueli Maurer, die Überraschung an.

Die Stimmung während des Abendessens war spontan und entspannt. Die Mitglieder der Landesregierung äusserten sich nicht nur zu den Speisen im Superlativ, sondern auch zur mustergültigen Bedienung, die von albanischen Jugendlichen und Kindern in prächtigen albanischen Volkstrachten übernommen wurde.

Die Lieder der in der Schweizer Jazzszene bekannten albanischen Sängerin Elina Duni schliesslich waren die Kirschen auf der Torte dieser ganzen sympathischen “Aktion”, die unter absoluter Diskretion auf dem Schloss Schlosswil stattfand.

Zum Schluss sorgte der amtierende Bundespräsident Ueli Maurer noch für eine weitere Überraschung. Diesmal richtete sich die Überraschung an Kosovo: Das Geld für Weihnachtsgeschenke, das an solchen Anlässen traditionellerweise gespendet wird, werden die Bundesrätinnen und Bundesräte in ein gemeinnütziges schweizerisches Projekt in Kosovo investieren. Dies ist eine edle Geste des Dankes des Schweizer Bundespräsidenten für die ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen von Seiten der Kosovaren zuteil gewordene Ehrung, aber auch eine Botschaft, die von den  ausgezeichneten Beziehungen zwischen der Schweiz und Kosovo zeugt.