Albinfo plus
Ansprache von Bundespräsidentin Viola Amherd zum 1. August 2024
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger
Ich stehe vor dem Stockalperschloss in Brig-Glis. Für meine Heimatgemeinde und für mich persönlich hat dieser Ort eine besondere Bedeutung.
Hier habe ich zwölf Jahre lang als Stadtpräsidentin gearbeitet. In dieser Zeit habe ich habe ich etwas sehr Wichtiges erkannt. Was wir auf höchster Ebene entscheiden, betrifft alle: die Kantone, die Gemeinden, nicht zuletzt die einzelnen Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Das prägt mich bis heute.
Dass das Stockalperschloss die Jahrhunderte überdauert hat, verdankt es einem starken Fundament. Aber auch der Bevölkerung, die sich mit grossem Engagement für seinen Erhalt eingesetzt und es gepflegt hat.
Es fällt mir nicht schwer, hier einen Vergleich zu unserem Land zu ziehen: Auch die direkte Demokratie, die die Schweiz vor 150 Jahren eingeführt hat, bedarf unserer Pflege.
Sie ist nicht nur das Fundament unseres Landes, sie ist auch eine unglaubliche Leistung. Sie steht für Werte, die wir uns erarbeitet haben und nach denen wir unser Land gestalten.
Damit bezeugen wir unseren Willen, einander auf Augenhöhe zu begegnen. Dieser Wille zeigt sich auch im Kleinen. An unserem Nationalfeiertag, am heutigen 1. August, haben wir in der Schweiz keine Paraden, keine Staatsakte. Wir feiern den 1. August zusammen: auf dem Bauernhof, am Lagerfeuer oder an einem Dorffest.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Mögen wir verschiedene Kulturen leben, so tun wir es in gegenseitigem Respekt. Mögen wir verschiedene Sprachen sprechen, so reden wir nicht aneinander vorbei. Und mögen wir noch so intensive, mitunter harte Debatten führen, beziehen wir alle mit ein, im Wissen, dass wir gemeinsame Ziele haben. Weil Polarisierung nicht die Lösung für die Probleme unserer Zeit ist.
Der Klimawandel ist eines dieser Probleme. Wir haben seine Wucht in diesem Sommer in verschiedenen Teilen unseres Landes gespürt.
Es hat mich beeindruckt, wie die Menschen in den betroffenen Gebieten und die Freiwilligen zusammenstanden und einander halfen. Ebenso wichtig war die schnelle und unbürokratische Hilfe von Zivilschutz, Feuerwehr und Armee.
Die vergangenen Jahre mit der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und leider zahlreichen weiteren Konflikten waren nicht leicht. Die Krisen haben uns einmal mehr in Erinnerung gerufen, wie wertvoll es ist, in Sicherheit leben zu können.
Wir alle tragen die Verantwortung, uns die aktuelle Lage zu vergegenwärtigen und eine gemeinsame Haltung als Gesellschaft und als Land zu finden.
Wir sind ein Teil Europas und ein Teil der Welt. Was um uns herum passiert, bereitet uns nicht nur Sorgen, manchmal sogar Angst.
Doch wir dürfen nicht in dieser Angst erstarren.
Wir können und wir müssen Einfluss nehmen und unsere Welt mitgestalten. Es ist unsere Verantwortung, die eigenen Werte nach aussen zu vertreten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Ich wünsche mir, dass wir als Einzelpersonen, als Gesellschaft, als Land unsere Herausforderungen mit Mut und Zuversicht anpacken. Damit stärken wir das Fundament, auf dem die Schweiz baut.
Ich wünsche Ihnen einen schönen 1. August!
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