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«Mahagoni» überzeugt die Schweizer Kundschaft: Im Kosovo wird qualitativ gearbeitet

"Es ist Zeit für mehr Wirtschaftspatriotismus. Je mehr wir in unsere Heimat investieren, desto stärker wächst die Wirtschaft im Kosovo und selbst in der Schweiz wird davon profitiert", sagt Geschäftsführer Metë Gashi im Interview mit albinfo.ch.

Metë Gashi zog mit seinen beiden Brüdern aus Peja, nachdem sie einige Jahre in Österreich gelebt und gearbeitet hatten, in die Schweiz. Hier haben sie die Möbelfirma “Mahagoni Küchen” mit Sitz in ihrer Heimatstadt Peja im Kosovo gegründet. Was sie zu diesem “zweiten Exil” geführt hat, wo sie Unterschiede im Leben und Unternehmertum zwischen der Schweiz und Österreich sehen und ob es sich gelohnt hat, diesen Wechsel in ihrem Leben zu vollziehen, erzählt der Geschäftsführer Metë Gashi im Interview mit albinfo.ch.

Sie haben lange in Österreich gelebt und sind dann in die Schweiz gezogen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Metë Gashi: Ich denke, dass man stets das Beste für sich und seine Familie suchen sollte. Nachdem ich die Schweiz oft besucht hatte, habe ich festgestellt, dass hier die Möglichkeiten Geschäfte zu eröffnen zahlreicher sind und die Lebensqualität höher ist als in Österreich. Deshalb haben wir uns entschieden, in die Schweiz zu ziehen, um eine bessere Perspektive zu erhalten. Meiner Familie und mich fiel es sehr leicht, mit dem Leben in der Schweiz vertraut zu werden und ich kann sagen, dass es sich gelohnt hat, diese Entscheidung zu treffen.

Wo sehen Sie Unterschiede zwischen Österreich und der Schweiz in Bezug auf Lebensunterhalt, Preise oder Löhne?

Metë Gashi: Wie gesagt, die Chancen in der Schweiz sind vielfältiger. Das Leben ist sicherlich teurer, weil es vom Lebensstandard bestimmt wird, aber dafür ist die Lebensqualität höher.

Sie betreiben hier in der Schweiz ein Geschäft, in dem Sie Möbel aus dem Kosovo verkaufen. Wie haben Sie Ihre Arbeit organisiert: Führen Sie einen Teil der Firma im Kosovo und einen in der Schweiz?

Metë Gashi: Wir führen ein Familienunternehmen für die Herstellung verschiedener Küchen und Möbel im Kosovo bzw. in Peja, wo wir über 40 Mitarbeiter beschäftigen. Hier in der Schweiz haben wir sechs Festangestellte und arbeiten mit verschiedenen Firmen zusammen, die wir für Montagen unter Vertrag nehmen. Wir pflegen dieses Geschäft seit Jahrzehnten, das heisst, wir sind die dritte Generation, die sich mit dieser Tätigkeit befasst. Wir haben vor fünf Jahren mit dem Export auf dem Schweizer Markt begonnen, weil wir überzeugt von der Qualität unserer Produkte sind. Anfangs war es nicht einfach, Schweizer Kunden davon zu überzeugen, dass auch im Kosovo mit viel Engagement und qualitativ gearbeitet wird, weil wir den Ursprungsort des Produkts nicht verbergen. Aber jetzt haben wir dieses Problem nicht mehr, weil wir eine Kundschaft geschaffen haben, die mit unseren Produkten und unseren Preisen sehr zufrieden ist.

Sie sind ja drei Brüder. Wie organisieren Sie die Arbeit untereinander?

Metë Gashi: Wir haben getrennte Zuständigkeiten. Ich bin der Generaldirektor, ein Bruder ist Mahagons Vertreter und verantwortlich für den frankophonen Teil der Schweiz, während der andere Bruder für die Montage verantwortlich ist. Im Kosovo produzieren wir und hier stellen wir unsere Produkte aus. Wir machen auch den Vertrieb und bieten Montagearbeiten an.

Welche besonderen Möbel stellen Sie her und was unterscheidet sie von anderen Möbeln auf dem Schweizer Markt?

Metë Gashi: Wir fertigen allerlei Holzprodukte an. Für den kosovarischen Markt haben wir eine breitere Produktpalette, aber für die Schweiz konzentrieren wir uns mehr auf Küchen, Schränke, Badezimmerzubehör und Innenausstattungen für Geschäftsräume und Privathäuser. Ich denke, was uns auszeichnet, ist die Korrektheit, die Kreativität und die Qualität unserer Produkte.

Hatten Sie dieses Geschäft bereits, als Sie noch in Österreich lebten?

Metë Gashi: Wie bereits erwähnt, führen wir dieses Geschäft im Kosovo seit Generationen, aber in Österreich habe ich für unser Unternehmen nicht viele Wachstumschancen gesehen. Obwohl wir unsere Produkte schon mehrmals exportiert haben, habe ich es nicht als sehr profitabel angesehen, während das Geschäftsklima in der Schweiz zweifellos viel besser ist.

Verkaufen Sie Ihre Produkte auch in andere Länder ausserhalb der Schweiz und Kosovo?

Metë Gashi: Ja, wir verkaufen unsere Produkte auch auf dem deutschen und österreichischen Markt, wo wir auf unsere Mitarbeiter zählen können. Aber die Produkte von Mahagoni haben es weit über den Ozean geschafft. Bisher haben wir zwei Lieferungen in die Vereinigten Staaten von Amerika getätigt, wo wir mit einigen Investoren eine gute Zusammenarbeit unterhalten und hoffen, dass diese Zusammenarbeit bestehen bleibt.

Planen Sie, Produktpalette zu erweitern und die Anzahl der Mitarbeiter zu erhöhen?

Metë Gashi: Wir wollen wachsen, doch ohne die Absicht gross zu expandieren. Wir werden weiterhin ein Atelier für Holzverarbeitung sein. Unsere Produkte sollen personalisiert sein und die maximale Qualität bewahren. Unser Ziel war es von Beginn an, den jungen Menschen im Kosovo einen angemessenen Arbeitsplatz zu bieten. Wir möchten damit unseren Beitrag zur Verbesserung des Standards unserer Mitarbeiter dort leisten.

Tani është koha e patriotizmit ekonomik dhe sa më shumë e ndihmojm vendlindjen aq më të fuqishëm do të bëhemi edhe atje edhe këtu në Zvicër.