Integration

Albaner in der Schweizer Armee, stolz auf Militäruniform

Laut inoffiziellen Zahlen, die in Schweizer Medien zirkulieren, mögen es einige Tausende Albaner sein, die der Armee dieses Landes angehören. Doch ihre genaue Zahl kann nie eruiert werden, denn die offizielle Antwort der militärischen Behörden lautet, dass die Schweiz Schweizer Soldaten und nicht ausländische Soldaten hat

Elmedin Jashari ist ein vorbildlicher Soldat der Schweizer Armee. Der junge, etwas über 20-jährige Albaner zeigte Einsatz und Verantwortung als Armeeangehöriger. “Ich bin sehr froh und stolz, der Schweizer Armee anzugehören und eine Pflicht als Bürger dieses Landes zu erfüllen. Damit zeigen wir, dass wir ein positives Beispiel sind, dass wir auch unseren Beitrag zur Schweizer Armee leisten”, sagt Elmedini.

Es sind tausende Albaner, die heute eine Schweizer Militäruniform tragen. Über ihre genaue Zahl kann bis anhin nichts gesagt werden, denn eingetragen sind sie als Schweizer Staatsbürger. Laut inoffiziellen Zahlen, die in den Korridoren von Schweizer Medien zirkulieren, mögen es einige Tausende Albaner sein, die der Armee dieses Landes angehören. Doch ihre exakte Zahl kann nie eruiert werden, denn die offizielle Antwort der militärischen Behörden lautet, dass die Schweiz Schweizer Soldaten und nicht ausländische Soldaten hat, oder dann ist die Rede von einer “multiethnischen” Armee.

Dies erklärte kürzlich auch der Sprecher der Schweizer Armee, Christoph Brunner, und betonte klar: “In der Schweizer Armee gibt es nur Schweizer.” Damit ist deutlich, dass die Ausländer als Schweizer Staatsbürger gelten und keinerlei Unterschied gemacht wird.

Albanische Soldaten finden sich praktisch in jeder Militärkaserne

Die Albaner erfüllen ihre Pflichten vorbildlich, und sie sind in Aufgaben und Hierarchie weit aufgestiegen, es gibt Offiziere und Militärs mit hoher Verantwortung.

Albanische Soldaten finden sich praktisch in jeder Militärkaserne, doch am meisten gibt es in der Kaserne Chüechlibunker in Schwyz, wo Dutzende Albaner anzutreffen sind. Es ist die junge Generation der Emigranten, die in der Schweiz zur Welt gekommen und vollkommen integriert sind.

“Es ist eine grosse Freude, Soldat dieses Landes zu sein. Zuerst war ich skeptisch, wie es wohl sein würde, wie es mir ergehen würde, was für Herausforderungen auf mich zukämen. Doch nach einiger Zeit fühlte ich mich sehr zufrieden und es geht mir sehr gut. Dies ist eine Erfahrung fürs Leben, denn ich lernte viel. Ich lernte Disziplin, wir gewöhnten uns daran, wie eine Familie mit allen andern Soldaten zu leben. Wir sahen, dass wir ohne gegenseitige Hilfe nichts fertigbringen. Mit den Offizieren und den anderen Militärs hatte ich sehr gute Beziehungen, ich respektierte die Hierarchie und erfüllte meine Aufgaben immer pünktlich”, sagt Elmedini.

Multikulturale Armee

Wie in jeder anderen Armee gebe es auch hier Exerzierpflichten, aber auch andere Aufgaben. Doch ihren speziellen Charakter erhalte die Schweizer Armee durch die Multikulturalität und -ethnizität, denn in ihren Reihen befänden sich viele Männer, die Schweizer Bürger seien, aber aus verschiedenen Ländern des Balkans, Osteuropas, Afrikas, Asiens, etc. stammten.

Laut einer Studie der ETH Zürich haben über 25 Prozent der Rekruten ausländische Eltern. Die Schweizer Medien konzentrieren sich oft auf die ausländischen Soldaten in den Reihen der Armee. Den jungen Albanern, die Tag für Tag die schweizerischen Militärkasernen füllen, widmen sie dabei besondere Aufmerksamkeit.

Die Schweizer Armee wird vom Armeechef geführt, der vom Bundesrat gewählt wird. Sie hat rund 150’000 aktive Soldaten und 32’000 Reservisten. Das Alter dieser Soldaten liegt zwischen achtzehn und dreiunddreissig Jahren.

25% der Rekruten haben ausländische Eltern

Laut einer Studie der ETH Zürich haben über 25 Prozent der Rekruten ausländische Eltern. Die Schweizer Medien konzentrieren sich oft auf die ausländischen Soldaten in den Reihen der Armee. Den jungen Albanern, die Tag für Tag die schweizerischen Militärkasernen füllen, widmen sie dabei besondere Aufmerksamkeit.

Naser Pajaziti