Integration

Mord in Moschee erschütterte die Albaner muslimischen Glaubens

Die Gläubigen sagen,sie seien erschüttert über das makabre Tötungsdelikt an ihrem Landsmann, unmittelbar nach dem Freitagsgebet, einem wöchentlichen Gebetsritual, das jeden Freitag in der Moschee El-Hidaje stattfindet

Der 66-jährige Gani Berisha aus Prizren hatte das makabre Tötungsdelikt an seinem aus Presheva stammenden Landsmann mit eigenen Augen gesehen. “Es ist grauenvoll, ein solches Ereignis mitanzusehen. Tötungsdelikte in Moscheen sind sehr selten. Das Ereignis hat uns alle erschüttert”, berichtet Berisha über den Vorfall zu albinfo.ch.

Die Gläubigen rannten in Panik zusammen und verliessen die Moschee El-Hidaje, während Zeugen hörten, wie der Täter sagte: “Habt keine Angst, es ist zu Ende.” “Es gelang mir kaum, aus der Moschee heraus zu kommen, alle fürchteten sich, als sie die Schüsse hörten”, sagt Berisha zu albinfo.ch.
Berisha sagt, dass auch “Morde nach Kanun” in der Moschee nicht erlaubt sind; er hegt den Verdacht, dass die Tat aus Blutrachemotiven geschah. Aufgrund von Aussagen von Zeugen, die im Moment des Vorfalls anwesend waren, hatte albinfo.ch am Freitag berichtet, es bestehe der Verdacht, die Tat könnte aus Motiven der Blutrache verübt worden sein.
“Ein 50-jähriger tötete einen Albaner gleichen Alters mit fünf Kugeln aus Rache, weil dieser seinen Bruder umgebracht haben soll”, hatte Burim Berisha gegenüber albinfo.ch gesagt. Weiter sagte Berisha, es gehe um einen Familienstreit, dessen Anfänge 20 Jahre zurück in ihrem Heimatland lägen.

Der Täter war kein regelmässiger Gottesdienstteilnehmer in der Moschee El-Hidaje in St. Gallen. Er war eigens aus der Region Sargans angereist, um de Tat zu verüben.

In einer nach dem grausamen Ereignis veröffentlichten Mitteilung der Moschee El-Hidaje sagen der Imam der Moschee, Mehas Alija, und deren Vorstand, dass die Motive der Tat noch nicht bekannt seien.

“In dem Fall läuft eine polizeiliche Untersuchung und die Gemeinde wurde gebeten, es sollten keine Gerüchte verbreitet und nicht über den Fall spekuliert werden”, heisst es in der Mitteilung.
“Wir appellieren an Beherrschung und Geduld. Der Familie des Verstorbenen drücken wir unser Beileid aus”, heisst es weiter in der Mitteilung des Imams und des Vorstands der Moschee El-Hidaje in St.Gallen-Winkeln.
Das Tötungsdelikt in der Moschee bestätigt auch die St. Galler Stadtpolizei, die kurz nach 14 Uhr ein Telefon erhalten hatte, wonach in der Moschee Schüsse gefallen seien. Nachdem sie am Ort des Ereignisses eingetroffen war , teilte die Polizei mit, sie habe einen bewaffneten Mann verhaftet.
Weiter teilte sie mit, im Gebetssaal der Moschee sei ein toter Mann gefunden worden.
Doch könnten die Identität des Opfers und jene des Täters noch nicht bekannt gegeben werden. Die Kantonspolizei St. Gallen sagt, es handle sich um einen 51-jährigen Albaner mit Schweizer Staatsbürgerschaft, während der geständige Täter laut Polizei serbischer Staatsangehörigkeit ist.
Inzwischen laufen die Untersuchungen zum Hergang des Ereignisses und zum Motiv, welches zum Tötungsdelikt führte, weiter.
Die Polizei konnte die in den Medien erwähnten Motive des Tötungsdeliktes weder bestätigen noch dementieren.
Wie Albinfo.ch erfuhr, gab die Polizei die Moschee El-Hidaje in den späten Abendstunden vom Freitag nach beendeter Untersuchung des Tatorts wieder frei.