Entwicklung
TIKA: Wir haben nur sieben Moscheen renoviert
„Wir haben Moscheen renoviert, die Teil des kosovarischen Kulturerbes sind. In Kosova gibt es kein Unternehmen, die über entsprechende Kapazitäten verfügt, um Restaurationen von Moscheen durchzuführen. Unser Engagement ist stets mit dem Kulturministerium und mit der kosovarischen islamischen Gemeinschaft (BIK) abgestimmt“, sagt Cetin, Koordinator der türkischen Organisation TIKA in Kosova.

Die staatliche türkische Organisation TIKA ist seit 2004 aktiv in Kosova. Laut eigenen Angaben hat die Organisation mehrere Projekte im Bereich Landwirtschaft, Bildung und Gesundheit finanziert. TIKA-Vertreter weisen die Vorwürfe kategorisch ab, wonach sie in einer Schule in Prishtina die Fotos vom albanischen Nationalhelden Skenderbeg haben entfernen lassen. „Es ist eine reine Spekulation. Wir wissen nicht, wer diese Spekulation in die Welt gesetzt hat“, so Fatih Adbi Cetin, Koordinator von TIKA in Kosova.
Über die Organisation TIKA hat die Türkei nur sieben Moscheen in Kosova renoviert, ohne jegliche Tendenz der Islamisierung. Man habe die Objekte nur als Teil der kulturellen Erbes in Kosova gesehen, so Cetin. Cetin lehnt die Vorwürfe kategorisch ab, wonach die Türkei über die Investitionen in diese Moscheen auch radikale Imame imponiert. „Wir wählen die Imame nicht aus, dies tut die kosovarische islamische Gemeinschaft (BIK) selbst“.
Auf die Frage, ob die Türkei eine katholische oder orthodoxe Kirche, die auch Teil des Kulturerbes in Kosova sind, renoviert habe, antwortet Cetin: „Wir sind nicht darauf spezialisiert. Die Türkei hat eine sehr gute Expertise in der Restauration von Objekten, die aus der osmanischen Zeit stammen. „Andersrum, kann doch weder TIKA noch der türkische Staat keine Objekte beispielsweise in Venedig renovieren – wie dies Italien machen kann, weil wir eben nicht über die entsprechende Expertise verfügen.
Wirtschaftsexperte Ibrahim Rexhepi betont, dass kosovarische Behörden dafür Sorge tragen sollten, mit welchem Ziel Gelder nach Kosova gebracht und mit welchem Ziel sie investiert werden. „Was für einen sozialen oder wirtschaftlichen Effekt haben diese Investitionen? Werden diese Investitionen im Einklang mit kosovarischen Gesetzen getätigt? Woher kommen die Gelder, sind sie sauber? Oder werden sie gar gewaschen? Dienen sie eventuell für die Finanzierung von Strukturen, die unserem Land gefährlich werden könnten? Werden vielleicht Projekte finanziert, die nicht im Interesse unseres Landes sind?“. Dies sind einige Fragen, um die sich kosovarische Behörden kümmern müssten, so Rexhepi. So würde man feststellen, ob es eventuell Investitionen gibt, die nicht mit der Nachfrage, mit den Anforderungen und mit den Gesetzen des Landes im Einklang sind. „Dann ist ganz klar die Regierung daran schuld, weil sie nicht aufmerksam gewesen ist.“
Andererseits, solange Erdoğan und Gülen bzw. ihre Strukturen und Organisationen nicht international als gefährlich eingestuft werden, brauchen wir uns in Kosova nicht darum zu kümmern, wem die in unserem Land investierten Gelder gehören“, sagt Rexhepi.
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