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Der Wolf im Schafspelz – heute mal wieder die SVP

Es ist eine Woche her, seit Alfred Heer und Claudio Schmid, Vertreter der SVP, sanfte Worte an das hauptsächlich kosovarische Publikum richteten. (An einem Event der von Kosovaren und der SVP gemeinsam organisiert wurde). „Man sehe hier auch wieder, wie integriert die kosovarischen Mirbürgerinnen in der Schweiz sind. Lassen wir doch die Vergangenheit Vergangenheit sein und arbeiten gemeinsam an unserer Zukunft“, hiess es in einem Gespräch mit mir. Es schien so, als versöhne sich die SVP mit uns. Allen albanischstämmigen Schweizern. Alfred Herr ist Nationalrat und Gründermitlgied der Albanisch-Schweizerischen Handelskammer – Warum?  Und jetzt liest die Schweiz einen rassisitischen SVP Artikel der Weltwoche. Dieser Artikel hat mich aus den Socken gehauen. Er grenzt an Persönlichkeitsverletzung und ist rufschädigend. Der Autor beleidigt eine ganze Bevölkerungsgruppe mit Begrifflichkeiten und Sätzen wie „Bescheuerten ihrer Landsleute“, „unterdrückten Minderwertigkeitskomplexen“, „gelebtem Grössenwahn und für alle Kosovaren, die anderswo geboren wurden oder das Land als Kinder verlassen mussten, viel grösser zu sein scheint, als es tatsächlich ist“.

Warum viele Kosovaren ihr Land verlassen haben ist eine grausame Geschichte, Herr Autor! Es gehört sich nicht die eigene Wut auf viel Schmerz und Leid zu stützen und Wunden neu aufzureissen.

Dieser Artikel ist wie eine Faust ins Auge, ist beschämend und beleidigend. Wir Kosovaren scheinen einmal mehr das Problem zu sein. Wir, die wie alle anderen auch, täglich zur Arbeit gehen, in gemeinschaftlichen Projekten arbeiten, als Ärzte leben retten, politische Ämter in der ganzen Schweiz kleiden, in diversen Vereinen mitarbeiten, Steuern zahlen und ein integraler Teil der Schweizer Gesellschaft sind.

Es scheint, als wäre der Frust des Autors aufgrund eines Musiker Dous, das zufällig aus dem Kosovo stammt und als Musiker künstlerische Freiheit geniesst, ausgebrochen. Eine lange unterdrückte Wut den albanischstämmigen Schweizern gegenüber. Aber ich sehe schon. Im Wahljahr wird die SVP Propaganda wieder ausgepackt. Angstmacherei als Instrument ist ja nichts Neues.

Ich appelliere an die Vernunft unserer Mitbürger*innen. Ich bin überzeugt, dass jeder, der diesen Artikel liest von richtig und falsch unterscheiden kann und sich von diesem Artikel distanzieren wird. Auch hoffe ich, dass jeder, den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, wie unser philosophischer Freud I.Kant einst sagte. Sapere aude!