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Bosnien gedenkt den Opfern des Genozids von Srebrenica

Bosnische Muslime aus Bosnien und aus ganz Eurpa haben an die Opfer des Genozids von Srebrenica gedacht. Am 11. Juli 1995 töteten serbische Kräfte und Paramilitärs über 8000 bosnische muslimische Männer. An den Gedenkveranstaltungen war auch der kosovarische Abgeordnete Albin Kurti eingeladen. Am 11. Juli blickt die demokratische Welt auf Srebrenica in Bosnien und Herzegovina. […]

Bosnische Muslime aus Bosnien und aus ganz Eurpa haben an die Opfer des Genozids von Srebrenica gedacht. Am 11. Juli 1995 töteten serbische Kräfte und Paramilitärs über 8000 bosnische muslimische Männer. An den Gedenkveranstaltungen war auch der kosovarische Abgeordnete Albin Kurti eingeladen.

Am 11. Juli blickt die demokratische Welt auf Srebrenica in Bosnien und Herzegovina. Vor 21 Jahren töteten serbische Sicherheitskräfte und Paramilitärs unter dem Kommando von General Ratko Mlladic über 8000 muslimische Männer – praktisch vor den Augen der UN-Blauhelmsoldaten. Es ist das grösste Massaker nach dem Zweiten Weltkrieg. Hunderte Opfer werden immer noch vermisst, oder sind noch nicht identifiziert.

In Srebrenica laufen seit dem Wochenende mehrere Gedenkveranstaltungen. Tausende bosnische Muslime begleiteten einen LKW auf dem Weg von Sarajevo nach Srebrenica mit 127 neu identifizierten Opfern. Sie wurden am 21. Jahrestag des Massakers begraben.

Just von einigen Tagen schrieb die regierungsnahe serbische Zeitung Novosti, es habe nie einen Völkermord gegeben. Die Tötung von muslimischen Männern in Srebrenica sei nur eine Vergeltungsaktion für die Tötung von Serben seitens von bosnischen Muslimen gewesen, schreibt DW.

Der Journalist Ratko Dimitrovic schreibt, dass die Tötung von Serben in Srebrenica mehr Elemente eines Genozids hat als das Massaker von Srebrenica vom 11. Juli 1995. An dieser Tatsache werde auch die Entscheidung vom Internationalen Gerichtshof nichts ändern, schreibt Novosti.

Der Internationale Gerichtshof kategorisiert das Massaker von Srebrenica klar als Genozid. Im vergangenen Jahr scheiterte eine entsprechende Resolution der Vereinten Nationen am Veto Russlands. Unterdessen wurde Radovan Karadzic zu 40 Jahren Haft verurteilt. Er gilt als der Ideologe des Genozids von Srebrenica.

An den diesjährigen Gedenveranstaltungen war auch der kosovarische Abgeordnete von der Bewegung Vetëvendosje! Albin Kurti eingeladen. Die Teilnahme serbischer Regierungsvertreter war für die bosnischen Organisatoren unerwünscht.

In Potocare in den Nähe von Srebrenica wurden bisher 6377 Opfer des Völkermords begraben. Am 11. Juli 2016 kamen noch weitere 127 hinzu.

“Albin Kurti nahm an den Gedenkveranstaltungen teil, besuchte die Vereine der Familienangehörigen der Opfer und legte einen Blumenkranz am Mahnmal als Zeichen des Respekts für die Opfer. Er solidarisierte sich mit den Opfern und mit dem bosnischen Volk”, heisst es in einer Medienmitteilung der Bewegung Vetëvendosje!