Albanien
Kolë Bibë Mirakaj, der albanische Minister, der 2000 Juden rettete
Es gab einen Befehl des Innenministers, die Juden, welche sich 1943 in Albanien befanden, mit albanischen Pässen zu versehen.
Es war 1943, als die deutschen Truppen nach Albanien gelangten. Eine grössere Zahl Jüdinnen und Juden befanden sich auf albanischem Gebiet und waren in Gefahr vor den deutschen Nazis. Damals war Kolë Bibë Miraka (Mirakaj) Innenminister. Er regierte dieses Departement in der Periode von Mai 1943 – September 1943, wie 27.al schreibt, berichtet albinfo.ch.
Mit seiner Anordnung, datiert vom 31.August 1943, befahl er, dass alle jüdischen Personen, die sich zu jener Zeit in Albanien befanden, mit albanischen Pässen auszustatten seien. Mittels der albanischen Pässe konnten diese reisen und in Süditalien, einem Gebiet, das zu jenem Zeitpunkt durch die alliierten anglo-amerikanischen Truppen befreit war, Schutz finden.
Faik Quku, Autor des Buches „Der albanische Widerstand während des Zweiten Weltkriegs (1941-1944)“, legt einige Fakten zu Leben und Werk von Kolë Bibë Miraka vor.
Ein sehr wichtiges Moment in den Berichten von Quku ist Kolë Bibë Mirakas Rückweisung der Geldsumme, die die Juden ihm zu geben beschlossen hatten, zur Belohnung für die Zeit, als er 2000 von ihnen vor den deutschen Nazis gerettet hatte.
„Im Sommer 1943 ging Leon Thuri ins Büro von Kolë Bibë Miraka, Innenminister, und bot ihm eine Summe in Napoleondor an, für die Unterstützung, die er den Juden gegeben hatte zur der Zeit, als er Minister war. Doch dieser nahm das Geld nicht an und verabschiedete sich mit grosszügiger Geste von Leon.“
In jener Zeit war Kolë Bibë Miraka im Exil in Rom, und die Juden, die in Rom lebten, kannten den Minister, der ihnen das Leben gerettet hatte, und liessen nicht nach in ihrem Willen, ihm zu helfen, als Zeichen des Dankes für die Hilfe, die er ihnen gegeben hatte, schreibt 27.al, berichtet albinfo.ch.
Es war zu einer Zeit, als Kolë Biba schon seit drei Jahren von der wohltätigen Hilfe eines Franziskanerklosters lebte. Doch auch jetzt wies er den Geldbetrag, den ihm die italienischen Juden anboten, wiederum ab.
„Die Juden in Rom schenkten ihm zwei Bernsteinstöcke, als Zeichen des Andenkens an ihren immerwährenden Dank. Ein Stock war schwarz, der andere braun. Wer Kolë Biba mit einem Stock gehen sah, muss wissen, dass es eben dieser Stock war, den ihm die Juden in Rom geschenkt hatten. Er besass nie einen anderen, und mit diesem ging er bis ans Ende seines Lebens. Viele Albaner haben sich hervorgetan durch die Hilfe, die sie Juden in Albanien gaben, Katholiken und Muslime, ohne Unterschied der Religion, und deshalb wird Albanien von Yad-Vashem als ein Gerechter unter den Völkern anerkannt“, schreibt Quku.
Dies ist das Dokument, mit welchem Kolë Bibë Miraka zweitausend Juden rettete. Das Dokument ist unter der Protokollnummer 9/110 des Innenministeriums verzeichnet.
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