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Ein würdiger Ort für alle – Weinfelden debattiert über das neue Friedhofreglement
Heimat bis zum letzten Atemzug – warum das neue Reglement in Weinfelden für alle wichtig ist
In Weinfelden steht ein bedeutender Entscheid bevor: Am 18. Mai 2025 stimmt die Bevölkerung über eine umfassende Revision des Friedhofreglements ab. Die vorgeschlagenen Änderungen betreffen zentrale Aspekte der Bestattungskultur – von der Gleichbehandlung langjähriger Einwohner bis zur Einführung einer Bestattungsart nach muslimischer Tradition. Das überparteiliche Pro-Komitee setzt sich geschlossen für ein JA ein – und rückt dabei die Bedürfnisse aller Weinfelderinnen und Weinfelder in den Fokus.
Bereits im Januar hat sich das überparteiliche Pro-Komitee formiert – ein Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger aus allen politischen Lagern. Ihre Botschaft ist klar: JA zum neuen Friedhofreglement. Mit dabei sind Vertreterinnen und Vertreter von SP, Grüne, GLP, Die Mitte, SVP und FDP. Besonders hervorgetan hat sich FDP-Politiker Simon Engeli, der die Diskussion mit einer klaren Haltung prägt:
„Es geht nicht um Sonderrechte, sondern um Gleichbehandlung. Der Wunsch, sich in der eigenen Heimat bestatten zu lassen, ist Ausdruck gelungener Integration – und kein Zeichen von Abgrenzung.“
Von rechts: das überparteiliche Weinfelder Komitee mit Simon Engeli (FDP), Alexandra Beck (die Mitte), Elsi Bärlocher (SVP), Beat Curau (Die Mitte), Angela Testa Beer (Grüne) und Fritz Streuli (SP)
Diese Worte fassen den Kern der Debatte prägnant zusammen. Die Reform des Reglements sieht unter anderem vor, dass eine zusätzliche Bestattungsart nach muslimischer Tradition ermöglicht wird. Für rund 10% der Weinfelder Bevölkerung ist dies ein lange gehegter Wunsch, der nicht aus Abgrenzung, sondern aus Verbundenheit zur neuen Heimat resultiert.
Doch das neue Reglement geht noch weiter: Es schafft neue Regelungen zur Gleichstellung langjähriger Bewohner, etwa jener, die kurz vor ihrem Tod aus gesundheitlichen Gründen in auswärtigen Pflegeeinrichtungen untergebracht waren. Auch totgeborene Kinder, sogenannte Engels- oder Schmetterlingskinder, sollen künftig auf dem Friedhof einen Ort der Erinnerung erhalten. Zudem soll neben dem traditionellen Holzkreuz auch eine neutrale Holzstele als provisorisches Grabmal wählbar sein – im Zeichen der religiösen und weltanschaulichen Vielfalt.
Simon Engeli (FDP): „Es geht nicht um Sonderrechte – sondern um Menschlichkeit“
Simon Engeli, der sich im Komitee für diese Vielfalt starkmacht, sieht darin eine Selbstverständlichkeit in einer pluralistischen Gesellschaft: „Bestattung ist eine staatliche Aufgabe, sie soll religiös neutral, aber menschlich tief verankert sein. Das neue Reglement bringt dies in Einklang.“
Das Pro-Komitee wirbt mit Nachdruck für ein Ja – nicht ideologisch, sondern pragmatisch und empathisch. Denn der Tod betrifft alle. Und so rückt der Friedhof von Weinfelden in den Mittelpunkt einer Diskussion, die weit über seine Mauern hinausgeht: Wie wollen wir als Gesellschaft mit unserer Vielfalt umgehen – auch im Tod?
Link: https://www.profriedhofreglement.ch
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