Kalendari

Besa-Ausstellung in Basel

8.-22. Mai 2014 im Union, Kultur- und Begegnungszentrum im Oberen Saal. Adresse: Klybeckstrasse 95, Basel

Öffnungszeiten der Ausstellung

Freitag, 09.05.: 8.00-13.00
Samstag, 10.05.: 11.00-19.00
Sonntag, 11.05.: 11.00-19.00
Montag, 12.05.: 8.00-19.00
Dienstag, 13.05.: 8.00-13.00 / 17.00-20.00
Mittwoch, 14.05.: 8.00-13.00 / 17.00-20.00
Donnerstag, 15.05.: 8.00-13.00 / 17.00-19.00
Freitag, 16.05.: 8.00-17.30
Samstag, 17.05.: 11.00-19.00
Sonntag, 18.05.: 11.00-19.00
Montag, 19.05.: 8.00-20.00
Dienstag, 20.05.: 8.00-20.00
Mittwoch, 21.05.: 8.00-13.00 / 16.30-20.00
Donnerstag, 22.05.: 8.00-13.30 / 16.30-19.00

Eröffnung mit Zeitzeugin

Donnerstag, 8. Mai um 19.30h im Grossen Saal

Programm

Grusswort von Guy Rueff, Präsident der Israelitischen Gemeinde Basel / Gzim Hasanaj, Vertreter des Rats der AlbanerInnen in der Schweiz

Ansprache von Arik Rav-On, Direktor deutschsprachige Länder Yad Vashem

Rede von Johanna Neumann

Johanna Neumann (geb. 1930) flüchtete nach der Kristallnacht 1938 aus Deutschland und überlebte den Holocaust mit ihrer Familie in Albanien.

Führungen für Schulklassen und Gruppen

Mehr Informationen dazu unter

Rahmenprogramm in Basel

Sonntag, 11. Mai um 11.00h: Matinée “Besa – The Promise“. Filmvorführung im kult.kino Atelier 1mit anschliessendem Gespräch mit der Zeitzeugin Johanna Neumann. Film auf Englisch, Gespräch auf Deutsch.

Montag, 19. Mai um 19.00h: Podium “Diaspora: albanische und jüdische Erfahrungen” an der Universität Basel, Kollegienhaus, Hörsaal 118.
Podiumsteilnehmer

Prof. Dr. Alfred Bodenheimer, Studium der Germanistik und Geschichte, Talmudstudien in New York und Israel. Ordinarius für Religionsgeschichte und Literatur des Judentums am Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel. Von 2010-2012 war er Dekan der theologischen Fakultät der Universität Basel.

PD Dr. Samuel M. Behloul, Studium der Theologie, Philosophie, Arabistik und Islamwissenschaft in Luzern und Berlin, langjährige Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Luzern, seit 2013 Nationaldirektor der Kommission migratio der Schweizer Bischofskonferenz für die Seelsorge der Migranten und Menschen unterwegs

Hamit Zeqiri, Studium der Sozialarbeit in Luzern, Präsident der Schweizerischen Konferenz der Fachstellen für Integration, Geschäftsleiter des Kompetenzzentrums für Integration im Kanton Schwyz. Gastdozent an diversen Fachhochschulen und Instituten.

Moderation: Leila Feit, Studium der Germanistik und Philosophie, Geschäftsstellenleiterin der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA, Zürcher Kantonsrätin

Dienstag, 20. Mai um 18.15h: “Besa als Brücke zwischen uns: albanisch-jüdisch-muslimischer Begegnungsworkshop”. Dieser Workshop wird vom Projekt “Respect: Muslim- und Judenfeindlichkeit gemeinsam überwinden” angeboten. Mehr Informationen und Anmeldung: oder telefonisch: 044 721 10 50

Workshopbeschreibung:
Respect-Dialogveranstaltungen tragen dazu bei, Vorurteile ab- und Brücken aufzubauen. Durch einen Austausch können wir aus der Geschichte lernen, gegenseitig Fragen stellen und beantworten. Gemeinsam können wir Missverständnisse lösen und mehr über- und von einander lernen.

PDF des Flyers für Basel

 

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Darum Besa

 

Die Ausstellung «Besa» des Holocaust-Museums Yad Vashem in Jerusalem bringt mit neuen und bisher unbekannten Geschichten zwei Volksgruppen zusammen, die aus heutiger Sicht keine Gemeinsamkeiten
zu haben scheinen. Trügt der Schein?

 

Juden und Albaner sind zwei Minderheiten, die in der Schweiz von sich reden machen. Ausländerfeindlichkeit, mangelnder Integrationswille, Antisemitismus – das sind die Schlagwörter, welche die Debatte um diese Volksgruppen immer wieder durchdringen. Besa zeigt, wie einfache albanische Familien während der Zeit der faschistischen Besatzung im 2. Weltkrieg Juden vor der Vernichtung retteten – indem sie sie versteckten, ernährten und ausser Landes brachten. Albanien, ein europäischer Staat mit einer muslimischen Mehrheitsgesellschaft brachte zuwege, woran andere europäische Staaten scheiterten. Denn nahezu alle nach Albanien geflüchteten Juden wurden dort gerettet. In der Exilforschung wurde das albanische Beispiel bisher kaum beachtet. Eindrucksvolle Bilder des US-amerikanischen Fotografen Norman Gershman dokumentieren berührende Porträts einfacher Menschen, die sich einem zentralen Prinzip des «Kanun» verpflichtet fühlen: «Besa» – das Versprechen, das es zu halten gilt!

 

Aber es gibt Parallelen zum Heute! Besa wird ergänzt durch den ebenfalls weitgehend unbekannten Dankesakt des Staates Israels, der während des Bosnienkrieges mehrere hundert muslimische Bosnier und während des Kosovokrieges eine grosse Anzahl Albaner bei sich aufnahm, ihnen Schutz und Bleiberecht gewährte. Besa wird in verschiedenen Schweizer Städten zu sehen sein. Sie richtet sich an alle. Im Focus stehen auch die Schulen und dort vor allem die zahlreichen kosovarischen/albanischen Jugendlichen, die hier ihre eigene Geschichte des Holocaust erfahren. Sie zeigt, dass Menschlichkeit keine Frage der Religion ist. Die Ausstellung ist ein dringend notwendiges «document humain» in einer Zeit mit vielen gegenseitigen Vorurteilen. Besa ist damit ein Akt der interkulturellen Integration Schweiz-Albanien-Israel.

 

Alain Pichard, Lehrer Biel

 

 

 

Integration durch Wissen

 

Der Holocaust wird bei uns in der Regel aus der mitteleuropäischen Sicht behandelt. Dass die Vorfahren der albanischen Jugendlichen einen eindrucksvollen Beitrag zur Rettung verfolgter Juden geleistet hatten, wissen sie nicht. Aber nicht nur sie, auch vielen Schweizer/-innen ist dieser Aspekt nicht bewusst. Die Besa-Ausstellung klärt darüber auf.

 

Was war …

 

Der Holocaust, die systematische Vernichtung des europäischen Judentums, fand in ganz Europa statt. Auch auf dem Balkan jagte das Nazi-Regime mit Hilfe seiner faschistischen Verbündeten Juden . Auch in Albanien mussten Menschen entscheiden, was sie angesichts des tödlichen Schicksals, das sie erwartete, mit ihren jüdischen Nachbarn machen sollten. Die Antwort der schlichten albanischen Bevölkerung war einfach: Besa – ein uralter albanischer Ehrenkodex; ein Versprechen, seine Gäste zu schützen.

 

 www.besa-expo.ch